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Was ist das Böse?

Alfred Hosp
Verein zur Förderung seelisch-geistiger und natürlicher Lebensgrundlagen, Klagenfurt

Vortrag über das Wissen von Bruno Gröning
ein Beitrag aus dem Vereinsheft des Österreichischen Vereins – Unser Weg – Juli/August 2008

Thema: Was ist das Böse?

Bruno Gröning hat sehr oft „das Böse“ in den Mund genommen und hat seine Freunde eindringlich davor gewarnt solche Gedanken aufzunehmen. An dieser Stelle muss bemerkt werden, dass er erklärte:

der Mensch kann gar nicht denken, er nimmt nur Gedanken auf und muss darauf achten, das Gute zu wollen, um gute Ideen zu bekommen.

Wir haben bisher alle nicht gewußt, dass wir aus einer Geistigen Sphäre Gedanken aufnehmen können, die schon von Ewigkeiten her existieren und nur darauf warten von einem menschlichen Gehirn in die irdische Realität gebracht zu werden.

Merkwürdigerweise ist es wichtig zu wissen, was wir wollen.

Dieser eigene Wille bestimmt den Geistigen Sender, den wir anpeilen. daher sind wir immer für unsere Gedanken verantwortlich, ob wir es wollen oder nicht. Wir nehmen das auf, was unserer Mentalität entspricht. Wer aggressiv und impulsiv eingestellt ist, dem fallen entsprechende Ideen ein. Es ist so wichtig, die Gedankenkontrolle durchzuführen und darauf zu achten, auf was wir reagieren.

Täglich werden wir mit den gleichen Problemen konfrontiert und neigen dazu, immer wieder gleich oder ähnlich zu reagieren. Hier ist eine Änderung unserer Reaktion dringend nötig. Wer in unguten Vorstellungen und Befürchtungen lebt, darf sich nicht wundern, wenn sich seine Ängste erfüllen, was dann automatisch für ihn eine Bestätugung seiner Einstellung ist.

Es ist daher sehr schwer, die Menschen von ihren einprogrammierten Gedanken zu befreien. Sie behaupten stets, alles was sie denken ist richtig und glauben nicht, dass sie das Ungute nur aufgenommen haben. Die heutige egoistische Einstellung der Menschen verführt sie immer wieder auf das Ungute (das Böse) zu hören und auch zu reagieren. Die tiefe Bedeutung der Aussage von Bruno Gröning:

der Mensch handelt nach seinem Willen, wie der Wille so der Gedanke, der Gedanke bewegt den Menschen zur Tat – wird noch immer nicht ernst genomen.

Er wird noch immer als interessanter Spruch gehandhabt, denn als (anstatt als) tiefe notwendige Wahrheit. Der Mensch sitzt am Steuer seines Lebens. Dieses Steuer ist jedoch so feinstimmig und reagiert augenblicklich auf das was der Mensch will, ohne das es ihm sofort bewußt wird. Die empfangenen Gedanken sind immer eine Folge seines Willens, daher soll der Mensch darauf achten – was ihm einfällt – oder was er gerade haben möchte.

Das Gute ist stets das, was man tut, ohne dabei einem Menschen zu schaden.

Es gibt zum Beispiel Wunschträume die sich erfüllen sollen, um anderen Menschen zu helfen. Das also ist ein Leben im Guten, wobei selbstlose Liebe die Triebfeder sein soll. Wer sich jedoch stets ärgert und die Schuld seiner misslichen Lage den Anderen zuschreibt, der lebt in einer Spöhäre unguter Gedanken und Wünsche. Wer glaubt, es sei sein Recht andere Menschen zu beschuldigen und mit negatien Wünschen zu belasten, der lebt in der bösen Gedankensphäre.

Es ist sehr schwer dieses Wissen, das Bruno Gröning lehrte und das in Wirklichkeit die Lehre Christi ist, in der heutigen Zeit zu verwirklichen.

Wir werden stets mit unguten Vorstellungen und Erlebnissen von unserer Umwelt bombadiert und glauben, das wir uns mit Recht dagegen wehren müssen. Dadurch allein schon hat jedoch die Gedankensphäre des Bösen in uns Platz ergriffen und wir werden Menschenhörig.

Es ist daher notwendig die Geistige Liebe soweit zu steigern, dass wir ruhig bleiben in dieser Ruhe wird das Ungute abgewehrt.

Bruno Gröning bezeichnete unser Bemühen als die „große Umkehr“, die wir täglich in uns vollziehen sollen.

Er sagte auch:

verweilen Sie keinen Augenblick in einem bösen Gedanken.

Das zu beherzigen ist sehr wichtig, denn, wenn der Mensch böse Gedanken zulässt, verliert er sofort die Verbindung zu Gott, weil sich seine Schwingung ändert und es dauert oft sehr lange, bis es ihm möglich ist, wieder in Harmonie mit der Göttlichen Kraft zu kommen und damit wieder das Gute aufzunehmen.

Man soll das Gute nicht nur hören und befürworten – sondern auch tun – sonst wirkt sich das Ungute füher oder später in Form von körperlichen Störungen (Krankheiten) in uns aus.

Bruno Gröning vestand unter dem Bösen auch Trauer, unglücklich sein, Unzufriedenheit, Misstrauen, Angst, fehlendes Selbstvertrauen und vieles mehr, also lauter Gegebenheiten und Gefühlszustände, die die heutigen Menschen nicht beachen und nicht wissen, dass sie von der bösen Seite eingeflüstert werden.

Die „verbotenen Früchte“ sind noch immer die Versuchung zum bösen Wollen.

Alles was nicht mit dem Willen Gottes in Harmonie schwingt, kommt von der bösen Seite. Es gibt unzählige gedankliche Versuchungen, aber nur ein bedingungsloses Vertrauen zu Gott. Das ist auch in dem Ausspruch von Bruno Gröning enthalten:

Vertraue und glaube, es hilft es heilt die Göttliche Kraft. Bei Gott entscheidet die gute Tat, dann erst kommt die Göttliche Hilfe. Auch diese muss man lernen demütig anzunehmen und darf nicht im Geiste fordernd sein. Dazu sagte Bruno Gröning:

nie verlangen, sondern erlangen.

Das aber ist in der heutigen Zeit deshalb so schwer zu verwirklichen, weil der Mensch verkehrt herum programmiert ist. Er will zuerst haben oder zugesichert bekommen, bevor er etwas tut.

Im Geistigen Bereich ist es aber umgekehrt.

Die selbstlose Tat – also das Säen – entscheidet über die segensreiche Fülle der Ernte. Es geht immer wieder darum, etwas zu tun, ohne auf den Lohn zu warten.

Das Böse ist also die Verlockung und Verleitung zum Unguten, fordernd in allen Sparten des Lebens. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, soll zuerst bei sich selbst die Ursache suchen.

Alfred Hosp